Bernstein Wert ermitteln: Tipps für Kauf & Verkauf

Wie viel ist Bernstein wert? Der Schmuckstein aus fossilem Harz ist bereits seit Tausenden von Jahren bekannt – vor allem im Ostseeraum und dem Baltikum. Wir verraten dir, was genau Bernstein eigentlich ist, wo er herkommt und warum Bernstein wertvoll sein kann. Außerdem erfährst du, was du beim Kauf und Verkauf beachten musst, damit du entweder den bestmöglichen Preis erzielst oder eben ein Schnäppchen schlägst. Lies jetzt unseren Beitrag und erfahre, wie viel Bernstein heute noch wert ist.

In der Pflanzenwelt, und zwar primär in wärmeren Gefilden, gibt es sogenannte Gefäßpflanzen. Diese rezenten Pflanzen können Harze ausscheiden, von denen einige in fossiler Form erhalten geblieben sind. Generell gibt es weltweit ca. 80 Bernsteinarten, wobei der Succinit die wohl geläufigste und bekannteste Art ist. Häufig wird diese Bernsteinart synonym mit dem Begriff „Bernstein“ verwendet.

Im Allgemeinen gibt es Bernstein, der aus dem Meer (vorwiegend der Ostsee) stammt und an Land gespült wurde, und Bernstein aus dem Bergbau. Wohl kaum überraschend: Exemplare aus dem Meer können nur in Küstenregionen an Land gespült werden. Dabei ist hauptsächlich das Samland, eine Halbinsel in der östlichen Ostsee, zu nennen. Du möchtest Bernstein finden? Dann hast du als Sammler in Deutschland an den Stränden Mecklenburg-Vorpommerns, allen voran auf Fischland-Darß-Zingst, Hiddensee, Rügen und Usedom gute Chancen. Aber auch an der Nordsee und ihren Inseln kannst du fündig werden.

Die Bergbauregionen, in den Bernstein bereits gefunden wurde, befinden sich im Samland, in Bitterfeld und Mitteldeutschland, in Polen und der Nordukraine. In China ist die Nachfrage nach unbehandeltem Bernstein in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Dadurch hat sich auch der Kilopreis für Bernstein mehr als verdoppelt.

Wenn es um das Aussehen geht, so ist Bernstein nicht gleich Bernstein. Er kann in den unterschiedlichsten Farben und Formen vorkommen. Die Farbpalette reicht von Weiß über Hellgelb und Orange bis hin zu Dunkelrot und sogar Schwarz. Manche Steine sind ausgesprochen klar und du kannst einfach durch sie durchschauen. Sie können aber auch komplett undurchsichtig sein. Daher kann man nicht von einem einheitlichen Erscheinungsbild sprechen.

Bernstein wird schon seit langer Zeit in der Kunst und als Schmuckstück verwendet. So sind einige Fundstücke aus Ägypten etwa bereits mehr als 6.000 Jahre alt. Wenn der Begriff Bernstein fällt, denken die meisten von uns wahrscheinlich auch an das legendäre Bernsteinzimmer. Erst war es im Berliner Schloss, dann wurde es gegen Soldaten getauscht und von Zarin Katharina nach St. Petersburg und dann in den Katharinenpalast in Zarskoje Selo verlagert. Im Zweiten Weltkrieg sollte es versteckt werden und seitdem gilt es als verschollen.

Im Moment liegt der Bernstein-Preis nicht weit unter dem Goldpreis. Für 1 Gramm Bernstein kannst du zwischen 40 und 60 Euro erwarten, je nach Zustand und Seltenheit. Mehr erfährst du nachstehend.

Alter und Ursprung

Das Alter spielt beim Wert von Bernstein nicht unbedingt eine so wichtige Rolle. Da eine Altersbestimmung nicht unbedingt leicht ist und viele Bernsteine ihren Ursprung vor Millionen von Jahren hatten, kann dieser Faktor vernachlässigt werden. Eine Ausnahme bilden berühmte Steine, wobei da weniger das Alter als die Beliebtheit oder Außergewöhnlichkeit beachtenswert ist.
Auch der Ursprung muss nicht unbedingt von großer Bedeutung sein. Oftmals ist die Farbe ausschlaggebender als der Fundort des Bernsteins. Die Farbgebung ist das Ergebnis des Millionen Jahre dauernden Prozesses, bei dem das Harz versteinert ist und sich mit verschiedenen Pigmenten vermischt hat.

Zustand und Echtheit

Wenn es um den Zustand geht, sollten wir generell zwischen Rohbernstein und behandeltem Bernstein unterscheiden. Denn natürlich hat ein Rohbernstein auch nur in seiner rohen Form den vollen Wert. Wenn der Bernstein schon behandelt wurde, zum Beispiel durch Erhitzen geklärt, sollte er möglichst unversehrt sein. Bei Schmuckstücken wie Ketten solltest du zum Beispiel auf Gebrauchsspuren, die wertmindernd sind, achten.
Da Bernsteine in so vielen Erscheinungsformen und Farben auftreten, ist es nicht immer ganz einfach, ihre Echtheit zu überprüfen. Zum Glück gibt es aber Kleinanzeigen und wir verraten dir acht simple Kriterien, mit denen du feststellen kannst, ob dein Bernstein echt ist:

• Bernstein brennt – wenn du dein Schmuckstück nicht anzünden möchtest, kannst du mit einer heißen Nadel einen Harzgeruch beim Daranhalten vernehmen (wobei das auch nicht in allen Fällen empfehlenswert ist)
• Bernstein kann schwimmen – und zwar in Salzwasser (oder auch Cola, wenn du nicht gerade das Meer in der Nähe hast)
• Bernstein lässt sich elektrisch aufladen – einfach an einem Stück Stoff reiben und ausprobieren
• Klopftest an den Zähnen – das recht weiche (und manchmal mit Lufteinschlüssen versehene) Objekt sollte dumpf klingen
• Bernstein schmilzt – nicht unbedingt empfehlenswert, wenn du deinen Stein verkaufen möchtest
• Bernstein leuchtet unter UV-Licht – praktisch, wenn du eine UV-Lampe dabei hast oder dich entsprechend vorbereitest
• Nagellackentferner macht Bernstein nichts aus und keine Farbe geht ab
• Bernstein lässt sich einritzen – zum Beispiel mit einer Münze

Beliebtheit und Seltenheit

Besonders beliebt ist aktuell der Butterscotch-Bernstein. Er ist milchig-braungelb und vor allem in China ausgesprochen begehrt. Bernstein in Rohform ist wertvoll, wenn er verarbeitet werden kann. Gelber Bernstein ist meistens etwas gesuchter und teurer als andere Formen.

Recherche ähnlicher Gegenstände

Zunächst empfiehlt es sich, dass du dich online mal umschaust, wenn du dich fragst, wie viel dein Bernstein wert ist. Bei Kleinanzeigen findest du häufig vergleichbare Objekte – ob Bernstein-Kette, Kunstwerk, ein einzelner Bernstein oder sogar ein Exemplar in seiner Rohform.
Solltest du online nichts finden, kann sich immer noch der Gang zu speziellen Händlern und Antiquitätenläden empfehlen.

Überprüfe den Zustand deines Bernsteins

Gibt es auf deinem Bernstein Gebrauchsspuren wie Kratzer, Risse oder Ähnliches? Je mehr Makel dein goldgelber (oder andersfarbiger) Schatz aufweist, desto weniger wird er wert sein. Auch hier empfehlen wir dir, nach ähnlichen Gegenständen Ausschau zu halten, damit du genau weißt, wie sehr der Wert sich gemindert hat.

Handelt es sich um ein seltenes Exemplar?

Hier kommen vor allem unbehandelte Bernsteine infrage. Eine Rolle spielen Größe, Gewicht und Farbe. Aber auch bestimmte Schmuckstücke, wie eine Kette oder ein Armband, können durchaus einen Seltenheitsfaktor haben. Falls du dir unsicher bist, können dir Experten am besten weiterhelfen.

Der Ursprung deines Bernsteins

Wir reden nicht vom Fundort, sondern ob dein Sammlerstück vielleicht von historischer Bedeutung ist. Hatte die wertvolle Bernstein-Kette vielleicht einen berühmten Vorbesitzer, der ihren Preis in die Höhe treiben könnte? Oder stammt der Bernstein aus einer bedeutsamen Sammlung? Diese Faktoren können sich entscheidend darauf auswirken, wie viel du für dein Fundstück erhältst.

Hol dir mehrere Meinungen ein

Manchmal verderben zu viele Köche den Brei. Beim Wert von Bernstein können mehrere Meinungen dir jedoch nur helfen. So kannst du am ehesten einen akkuraten Preis ermitteln.

Schau dir die Marktlage an

Während Goldpreise stark schwanken können, ist der Bernstein-Preis in den letzten Jahren, wenn überhaupt, nur nach oben gegangen. Das ist vor allem der großen Nachfrage in China zu verdanken. Daher lohnt sich gegebenenfalls auch ein Verkauf außerhalb Deutschlands.

• Wert: Bestimme mit den oben genannten Kriterien den Wert deines Bernsteins.
• Verkaufsort: Entscheide, wo du deinen Bernstein anbieten möchtest. Soll es ein Marktplatz wie Kleinanzeigen werden, bei dem dir eine große Auswahl potenzieller Käufer zur Verfügung steht, oder möchtest du zu einem Experten gehen? Vielleicht lohnt sich auch ein Verkauf im Ausland.
• Vorbereitung: Achte darauf, ob du den Bernstein eventuell aufbereiten oder reinigen musst. Hier kommt es ganz auf den Artikel an.
• Beschreibung und Bildmaterial: Hier solltest du so präzise wie möglich sein. Nenne alle Merkmale, durch die sich dein Bernstein auszeichnet. Fotografiere deinen Artikel bei möglichst gutem Licht und von allen Winkeln.
• Angemessener Preis: Der Preis des Bernsteins sollte sich nach dem ermittelten Wert und der derzeitigen Nachfrage richten.
• Verhandlungsbereitschaft: Vielleicht wirst du keinen Käufer finden, der den von dir gewünschten Preis zahlen möchte. Hier zahlt es sich aus, wenn du zum Verhandeln bereit bist.
• Versandfähigkeit: Bereite deinen Bernstein nach dem Verkauf auf den Versand vor. Erkundige dich bereits vorher über Versandmöglichkeiten. Wahrscheinlich lohnt sich ein versicherter Versand, der eventuell vom Käufer gezahlt werden sollte.
• Aufzeichnungen über den Verkauf: Du solltest den Verkauf auf jeden Fall dokumentieren, falls es später zu Schwierigkeiten kommt.

• Authentizität: Handelt es sich um einen echten Bernstein? Führe eine gründliche Recherche durch und stelle dem Verkäufer auch Fragen über Herkunft.
• Händler und Experten: Wenn du sichergehen möchtest, dass es sich um einen echten, natürlich gewachsenen Bernstein und nicht etwa um einen Pressbernstein oder gar Kunststoff handelt, lohnt es sich, wenn du von einem spezialisierten Händler kaufst.
• Preis: Du hast ein Bernsteinobjekt der Begierde gefunden? Dann suche nach vergleichbaren Artikeln und schaue, ob der Preis sich in einem ähnlichen Bereich befindet.
• Budget und Verhandlungsbereitschaft: Setze dir ein maximales Budget, das du für deinen Bernstein ausgeben möchtest. Sollte sich der gewünschte Bernstein preislich darüber befinden, kannst du versuchen, zu verhandeln.
• Versand: Wir empfehlen dir, auf einen gut verpackten Versand zu bestehen oder den wertvollen Bernstein während des Versands noch zusätzlich zu versichern.

Jetzt bist du bestens über den Wert und die Eigenschaften von Bernstein informiert. Und wenn du gerade sowieso auf Schatzsuche in Omas Schmuckschatulle bist, lies hier doch gleich, wie viel echte Perlen wert sind.