Wohnungsbesichtigung

So punktest du beim Vermieter

Die Wohnungsbesichtigung ist einer der ersten Schritte bei deinem Umzug. Schließlich soll dein neues Zuhause auch wirklich zu dir und deinen Vorstellungen passen. Deshalb ist es wichtig, dass du bei der Wohnungsbesichtigung Fragen stellst und dich gründlich informierst. Wir zeigen dir, worauf du achten und welche Unterlagen du mitbringen solltest.

Wohnungsbesichtigung:

Die optimale Vorbereitung

Du möchtest einen gelungenen ersten Eindruck beim Vermieter hinterlassen? Dann bereite dich gut auf die Wohnungsbesichtigung vor. Dazu gehören Unterlagen, aber auch die richtige Kleidung. Wir beginnen mit den Formalien.

Diese Unterlagen fordern Vermieter häufig an

Jeder Vermieter möchte sich ein Bild von dir machen. Deshalb fordern manche von ihnen auch schon vor der Wohnungsbesichtigung Unterlagen von dir an. Meistens möchten sie eine Selbstauskunft von dir bekommen mit folgenden Inhalten:

Persönliche Daten

  • dein Name
  • deine aktuelle Anschrift
  • eine Kopie deines Personalausweises

Einkommen

  • deine Arbeitgeber und deine Position im Unternehmen
  • dein Netto-Einkommen
  • ein Nachweis deiner letzten 3 Gehälter

Auskünfte zur Bonität

  • ein Nachweis über Mietschuldenfreiheit von deinem aktuellen Vermieter
  • eine Schufa-Auskunft

Wenn du nicht alleine umziehst, werden oft auch Informationen zu deinen Mitbewohnern gewünscht.

Wichtig: Sämtliche Auskünfte sollten maximal 3 Monate alt sein.

Stelle diese Unterlagen am besten schon zusammen, bevor du eine Wohnungsbesichtigung vereinbarst. So kannst du sie bei Bedarf einfach an den Vermieter schicken. Das spart Zeit, wenn es schnell gehen muss.

Tipp: Einmal vorbereiten, mehrfach verschicken. Bestimmt gehst du nicht nur zu einer einzigen Wohnungsbesichtigung. Scanne deine Unterlagen deshalb ein oder kopiere sie dir. So kannst du sie an mehrere Vermieter parallel schicken.

Faustregel zum Einkommen: Vermieter wenden gerne die sogenannte „Ein-Drittel-Regel“ an. Das bedeutet: Die Kaltmiete sollte etwa einem Drittel deines Netto-Einkommens entsprechen. Liegt sie darunter, ist das natürlich vollkommen in Ordnung.

Keine Regel ohne Ausnahme: In Großstädten legen Vermieter etwas weniger Wert auf die Ein-Drittel-Regel. In Berlin oder Hamburg beträgt die Warmmiete zum Beispiel häufig über 40 Prozent des Netto-Einkommens.

Kleidung:

Was solltest du zur Wohnungsbesichtigung anziehen?

Dein äußeres Erscheinungsbild vermittelt dem Vermieter einen ersten Eindruck. Deine Kleidung sollte bei der Wohnungsbesichtigung sauber und gepflegt aussehen. Für den optimalen Look haben wir 3 weitere Tipps für dich:

Kleide dich etwas schicker

  • Stell dir vor, du gehst zu einem Bewerbungsgespräch und möchtest einen guten Eindruck hinterlassen.

Kein übertriebenes Styling

  • Vermeide zerrissene Jeans oder ein zu schrilles Make-up.

Bleib immer du selbst

  • Am wichtigsten ist: Du solltest dich in deinem Outfit wohlfühlen – nicht verkleidet.

Wenn du einen zuverlässigen Eindruck mit deinem Outfit hinterlässt, hast du alles richtig gemacht.

5 Tipps für deine Wohnungsbesichtigungen

Wird aus dieser Wohnung vielleicht dein neues Zuhause? Das möchtest du bei der Wohnungsbesichtigung herausfinden. Wir haben deshalb 5 nützliche Tipps für dich. Damit holst du alles aus dem Termin heraus:

  1. Freund oder Freundin mitnehmen
    Am besten jemanden, der nicht mit dir dort einziehen möchte. Vielleicht fällt deiner Begleitung etwas auf, das du ansonsten übersehen hättest.

  2. Wohnungsbesichtigung bei Tageslicht vereinbaren
    Am späten Nachmittag liegt eine Wohnungsbesichtigung ideal. Denn tagsüber lassen sich eventuelle Mängel leichter erkennen.

  3. Zollstock einpacken
    Miss vorher deine größten Möbel aus. Plane, wie du sie in der neuen Wohnung arrangieren würdest. Das kannst du dann während der Wohnungsbesichtigung überprüfen.

  4. Fotos machen
    Nimm dein Smartphone oder einen Fotoapparat mit zur Wohnungsbesichtigung und fotografiere möglichst viel. So kannst du die Wohnung später mit anderen prüfen.

  5. Exposé ausdrucken
    Gibt es ein Exposé der Wohnung? Dann drucke es dir aus und nehme es mit zur Wohnungsbesichtigung. So kannst du die Angaben vor Ort vergleichen.

Extra-Tipp: Schaue dir das Exposé vor der Besichtigung der Wohnung an und notiere dir Fragen, die aufkommen. Diese kannst du dann vor Ort direkt dem Vermieter stellen.

Wohnungsbesichtigung:

Was vor Ort wichtig ist

Deine Wohnungsbesichtigung beginnt schon vor der Begrüßung. Denn schon auf dem Weg dorthin solltest du aufmerksam sein. Falls dich die Wohnung überzeugt, sollte schließlich auch das Umfeld stimmen. Achte deshalb besonders auf:

Lage und Umgebung

  • Was für einen Eindruck macht das Viertel auf dich?
  • Liegt die Wohnung gut?

Infrastruktur

  • Wo ist die nächste Haltestelle für den Nahverkehr?
  • Gibt es nahgelegene Einkaufsmöglichkeiten?

Mögliche Störfaktoren

  • Erkennst du potenzielle Lärmquellen in der Nähe?
  • Riecht die Luft frisch?

Vor dem Haus

Du schaust dir nur eine Wohnung an. Doch eine kleine Hausbesichtigung kann trotzdem sinnvoll sein. Schließlich könntest du schon bald in diesem Haus leben. Vor dem Haus und im Hausflur findest du die ersten Anhaltspunkte:

Fassade

  • Ist sie gut erhalten?

Haustür

  • Lässt sie sich leicht öffnen?

Treppenhaus

  • Wirkt es gepflegt?

In der Wohnung

In der Wohnung angekommen startet die tatsächliche Wohnungsbesichtigung. Der erste Eindruck ist ziemlich wichtig. Orientiere dich aber hauptsächlich an Fakten:

  • Passen deine Möbel in die Wohnung?
    Schätze ab, ob tatsächlich alles reinpasst. Miss grob mit deinem Zollstock nach.

  • Achte auf Mängel, Schäden und Abnutzungsspuren
    Bleibe dabei immer ein wenig kritisch, sodass dir nichts entgeht.

Wohnungsbesichtigung:

Sicheres Auftreten überzeugt den Vermieter

Während der Wohnungsbesichtigung lernst du auch den Vermieter kennen. Suche auf jeden Fall das Gespräch mit ihm. Denn das ist deine größte Chance, einen guten Eindruck zu hinterlassen. Ein gesundes Selbstbewusstsein ist im Gespräch mit dem Vermieter goldrichtig. Gut kommst du an, wenn du:

  • dich geradlinig ausdrückst
  • mit höflichen Umgangsformen punktest
  • Interesse an der Wohnung zeigst
  • die richtigen Fragen stellst

Bleib in Erinnerung durch clevere Fragen

Der Vermieter kennt die Wohnung bestens. Stelle ihm deshalb während der Wohnungsbesichtigung Fragen. Durch die folgenden Fragen bekommst du nicht nur wertvolle Infos, sondern bleibst auch in Erinnerung:

  • Wie hoch sind die Nebenkosten?
  • Wie ist die Reinigung gemeinsam genutzter Räume (z.B. Treppenhaus) geregelt?
  • Ist die Einbauküche im Mietpreis enthalten?
  • Gibt es einen Dachboden oder Kellerraum?

Hinweis: Du brauchst dir nicht alles zu merken. Druck dir einfach unsere Checkliste zur Wohnungsbesichtigung aus. Darauf stehen viele weitere Fragen und Tipps für deine Wohnungsbesichtigung.

Vorsicht bei unzulässigen Fragen vom Vermieter

Gerne stellt der Vermieter während der Wohnungsbesichtigung ebenfalls Fragen. Schließlich möchte er sich ein Bild von dir machen. Das ist natürlich absolut in Ordnung. Wenn er aber nach deinem Musikgeschmack fragt, solltest du hellhörig werden. Denn solche Fragen sind offiziell unzulässig. Grundsätzlich geht es den Vermieter nämlich nur etwas an, ob du die Miete bezahlen kannst.

Faustregel: Private oder sogar intime Fragen sind bei der Wohnungsbesichtigung unzulässig. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Fragen zu Mitgliedschaften wie „Engagieren Sie sich in einer Partei?“
  • Fragen zur Familienplanung wie „Haben Sie einen Kinderwunsch?“
  • Fragen zum Gesundheitszustand wie „Leiden Sie unter Allergien?“

Keine Sorge: Die meisten Vermieter stellen dir keine unzulässigen Fragen. Wenn der Vermieter sie dir aber trotzdem stellt, darfst du zu einer Notlüge greifen. Der Meinung ist der deutsche Mieterbund (DMB). Denn wenn du gar nicht antwortest, könnten sich deine Chancen auf die Zusage womöglich verschlechtern. Letztlich entscheidest du aber natürlich selbst, wie du mit solchen Fragen bei der Wohnungsbesichtigung umgehst.

Dein Termin für die Wohnungsbesichtigung findet bald statt? Wir drücken dir die Daumen, dass du deine Traumwohnung findest!

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