Wie viel ist altes Silberbesteck wert?

29.11.2023 | von Kleinanzeigen

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Inhaltsverzeichnis

  1. 1Woran erkenne ich wertvolles Silberbesteck?
    1. 1.1Lupe und Magnet
    2. 1.2Punzen: Eisengehalt bestimmen
    3. 1.3Chemische Analyse
    4. 1.4Der Feinheitsgrad: Staffelungen beim Silber
  2. 2Wie berechne ich den Wert von Silberbesteck?
  3. 3Worauf muss ich beim Verkauf von Silberbesteck achten?
  4. 4Fazit

Dieser Artikel wurde im November 2023 gründlich aktualisiert und verbessert. Im Zuge dessen wurden auch alle Daten und Statistiken auf den neuesten Stand gebracht.

Wohin mit Omas Silberbesteck? Wie viel sind Messer, Gabel und Co wert? Und vor allem: Sind sie überhaupt aus echtem Silber? Bei Kleinanzeigen haben wir uns mit dem Thema befasst. Erfahre in diesem Artikel, was Silberbesteck wert ist und wie du nostalgisches Essgerät zu Bargeld machst.

Woran erkenne ich wertvolles Silberbesteck?

Häufig als Hotelsilber bezeichnete Industrieprodukte sind für Laien auf den ersten Blick oft nicht von Qualitätsware zu unterscheiden. Bevor du dein altes Tafelsilber irgendwo anbietest, willst du aber natürlich erst einmal wissen, ob es überhaupt wertvoll ist.

Vorab ist zu sagen: Besteck aus reinem Silber wirst du nicht finden, da es ohne Metallgehalt zu weich wäre. Grundsätzlich gibt es verschiedene Wege, wirklich wertvolles von nur versilbertem Besteck zu unterscheiden.

Lupe und Magnet

Zwei einfache Werkzeuge, die dir bei der Unterscheidung von versilbertem und echtem Besteck zur Verfügung stehen, sind Lupe und Magnet. Im Gegensatz zu Metall ist Silber nicht magnetisch. Werden die Löffel, Messer und Gabeln also stark vom Magneten angezogen, ist das Silber wohl nur dünn auf der Oberfläche aufgebracht.

Und wozu die Lupe? Mit der kannst du einen gegebenenfalls stark verblichenen Stempel mit der Angabe des Silbergehalts erkennen.

Punzen: Eisengehalt bestimmen

Der auf dem Silber eingestanzte Stempel gibt den Feingehalt des Edelmetalls und meist auch Informationen über den Verfertiger an. Bekannt ist dieser auch als Punze. Solche Silberstempel werden seit Jahrtausenden genutzt und es gibt sie in vielen verschiedenen Formen.

Die russischen Punzen zeigen zum Beispiel Hammer und Meißel, die französischen den Kopf der Minerva und die englischen einen Löwen. Eine Punzierung kann auch anhand einer dem Stempel ähnlichen Prägung erfolgen.

Wichtig für die Bestimmung des Eisengehalts ist nicht, wie aufwendig dein Besteck gegebenenfalls verziert ist, sondern die Zahl, die die Punze angibt. Der Feingehalt von Silber wird in Tausendsteln angezeigt.

Steht auf der Prägung also zum Beispiel die Zahl 750, bedeutet das, dass die Legierung zu 75 % aus Silber und zu 25 % aus anderen Metallen wie Kupfer besteht. Die historisch wohl bekannteste Kennung ist 925. Gegenstände, die zu 92,5 % aus reinem Silber bestehen, sind auch als Sterlingsilber bekannt.

Chemische Analyse

Sind weder Prägung noch Stempel vorhanden, heißt das noch nicht unbedingt, dass dein Tafelsilber Billigware ist. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte in einem solchen Fall die genaueste Methode wählen: die chemische Analyse.

Um sie durchzuführen, musst du dich an einen Spezialisten wie einen Juwelier oder ein Pfandhaus wenden oder dir selbst ein Säureprüfset für Metalle besorgen. Suche dir eine weniger offensichtliche Stelle am Besteck, das du überprüfen möchtest, und kratze sie leicht an.

Anschließend musst du einen Tropfen Säure auf die Stelle geben und warten, bis diese eine Farbe annimmt. Blau, intensives Dunkelbraun oder Gelb bedeutet leider, dass es sich um Bronze, Blei oder Zinn handelt. Braun hingegen steht für 800er, Dunkelrot für Sterling- und Hellrot für Feinsilber.

Der Feinheitsgrad: Staffelungen beim Silber

Wie schon erwähnt, ist es unpraktisch, Besteck aus reinem Silber herzustellen. Wenn du nun aber den Feinheitsgrad mittels Stempel oder chemischer Analyse ermittelt hast, stellt sich natürlich die Frage: Ab wann gilt Besteck eigentlich als versilbert? Die Faustregel lautet: Billigware hat Kennungen im zweistelligen, hochwertiges Tafelsilber im dreistelligen Bereich.

StempelBedeutungSilbergehaltWert

40er

Besteck versilbert

4 %

eher nicht wertvoll

60er

Besteck versilbert

6 %

eher nicht wertvoll

80er

Besteck versilbert

8 %

eher nicht wertvoll

90er

Besteck versilbert

9 %

eher nicht wertvoll

120

Dicke Beschichtung

unklar

eher nicht wertvoll

800er

Besteck aus Silber

80 %

wertvoll

925er

Besteck aus Silber

92,5 %

wertvoll

950er

Besteck aus Silber (zu weich zum Essen)

95 %

sehr wertvoll

  • 40er, 60er, 80er oder 90er Silber bedeutet für dein Besteck, dass es lediglich versilbert ist. Heute besteht die Beschichtung in den meisten Fällen aus einer 90er-Legierung.
  • Eine Ausnahme ist der Aufdruck 120: Er gibt nämlich nicht den Silberanteil im Metall, sondern die Beschichtung an. In diesem Fall ist das Silber in einer dicken Schicht aufgetragen.
  • 800er Silber bedeutet, dass 80 % des Bestecks aus Silber besteht. Hierbei handelt es sich bereits um Qualitätsware.
  • 925er Silber ist ein sehr hochwertiges Sterlingsilber-Besteck. Es besteht zu 92,5 % aus Silber und zu 7,5 % meist aus Kupfer.
  • Besteck aus 950er Silber ist wertvoll und wirklich sehr selten. In der Regel ist es zu weich und somit nicht wirklich zum Essen geeignet.

Du hast noch Sammeltassen entdeckt? Wir haben Tipps, wie du den Wert dieser Sammeltassen ermitteln kannst.

Wie berechne ich den Wert von Silberbesteck?

Ausschlaggebend ist dafür nicht nur der Feinheitsgrad, sondern auch andere Faktoren. Darauf solltest du achten, wenn du echtes Silberbesteck hast:

  • Art der Legierung/Silberpunzen: Wie viel Silber steckt in meinem Besteck?
  • Aktueller Silberpreis: Wie viel ist ein Gramm zum Zeitpunkt des Verkaufs wert?
  • Umfang und Vollständigkeit des Sets: Wie viele Teile enthält das Silberbesteck-Set? Ist es vollständig?
  • Alter, Zustand und Design: Sind Kratzer an Messer und Gabel? Oder habe ich vielleicht sogar echte Sammlerstücke vor mir liegen?

Art der Legierung/Silberpunzen

Zunächst musst du wissen, wie viel Silber überhaupt in deinem Besteck ist. Wie schon beschrieben, kannst du diesen Wert mittels Stempel, Prägung oder chemischer Analyse ermitteln.

Die Kennzahl wird in Tausendsteln angegeben. Ergibt sich zum Beispiel eine Zahl von 925, handelt es sich um das sehr gängige Sterlingsilber. 925 Teile von 1000 bestehen aus Silber. Das bedeutet, dass du den restlichen Anteil in Prozent ganz einfach vom Gewicht des Bestecks abziehen kannst. Dann weißt du genau, wie viel Gramm reines Silber vor dir liegen. Denke daran, dass es sich bei Kennzahlen im zwei- oder niedrigen dreistelligen Bereich um versilberte Ware handelt.

Aktueller Silberpreis

Der Silberpreis schwankt, da er auf dem freien Markt bestimmt wird. Früher wurde Silber meist für die Herstellung von Silbermünzen als Zahlungsmittel verwendet. Insgesamt entsprach der Wert dabei ungefähr dem tatsächlichen Metallwert. Heute ist Silber eine sehr beliebte Wertanlage, was natürlich auch die Spekulation befördert. Informiere dich vor dem Verkauf im Internet über den aktuellen Silberpreis. Zusammen mit der Grammzahl des Silbers in deinem Besteck kannst du so zumindest schon einmal den Materialwert ermitteln. Bedenke dabei aber, dass Käufer unter Umständen selbst Händler sind und auch an der Ware verdienen wollen.

Vollständigkeit des Sets

Du verkaufst natürlich keine Silberbarren oder -münzen, sondern altes Tafelsilber. Nachdem du also anhand des Umfangs, des Silbergehalts und des aktuellen Silberpreises einen ersten Wert festgelegt hast, solltest du überprüfen, ob auch wirklich alle Teile noch vorhanden sind. Ein vollständiges Silberbesteck-Set ist grundsätzlich mehr wert als ein unvollständiges. Denn du willst ja womöglich auch einen gewissen Sammleraufpreis erzielen.

Alter, Zustand und Design

Selbstverständlich hängt der Wert auch von Alter, Zustand und Design ab. Die gesuchte „polierte Platte“, die es bei Münzen gibt, wirst du wohl kaum finden. Allerdings handelt es sich eben um Besteck, und das kann durchaus Sammlerwert haben.

Ist es besonders gut erhalten, vielleicht sogar ungenutzt, und besitzt ein spezielles Design, steigt der Preis. Falls du vermutest, dass du wirklich sehr besondere Stücke hast, solltest du dich an einen Spezialisten wenden. Wer weiß: Vielleicht wurde dein Tafelsilber das letzte Mal auf der Titanic angerichtet.

Übrigens: Wenn du noch weitere kostbare Metalle zu Hause hast, dann verraten wir dir hier, wie du Schmuck verkaufen kannst.

Wo kann ich Silberbesteck verkaufen?

Du kannst dein altes Silberbesteck im Fachhandel, in einem Auktionshaus oder bei Onlineplattformen wie Kleinanzeigen verkaufen.

Silberbesteck im Fachhandel verkaufen

Eine Möglichkeit ist, dein Silberbesteck an einen Zwischenhändler wie einen Juwelierladen zu verkaufen. Der Vorteil ist, dass Juweliere nicht nur gerne Edelmetalle kaufen, sondern sich auch gut damit auskennen. Ein Juwelier kann dir genauere Preisauskünfte geben.

Das hat aber auch seine Nachteile. Denn Juweliere wollen selbstverständlich auch an Omis altem Silber etwas verdienen. Empfehlenswert ist es hier, verschiedene Geschäfte aufzusuchen und die Angebote miteinander zu vergleichen.

Silberbesteck in einem Auktionshaus verkaufen

Auktionshäuser gibt es im Internet, aber auch vor Ort. Doch egal, ob die Versteigerung in einem Auktionssaal oder eben online erfolgt: Du wirst grundsätzlich ein bisschen mehr Zeit einplanen müssen. Zudem berechnen Auktionshäuser oft relativ hohe Provisionen.

Auf der anderen Seite kann es durchaus geschehen, dass die Bietenden den Preis über den tatsächlichen Marktwert hinaus in die Höhe treiben.

Silberbesteck bei Kleinanzeigen verkaufen

Du hast den Wert des Silberbestecks ermittelt und dich für einen Preis entschieden. Wenn du möglichst viele Interessenten erreichen möchtest, kannst du dein altes Silberbesteck in einem Online-Kleinanzeigenmarkt wie Kleinanzeigen verkaufen.

Da es keinen Mindestwert und auch keine Anforderungen an Zustand, Alter usw. gibt, legst du den Preis fest. Zudem verschafft dir diese Plattform einen guten Überblick über die Marktlage. Kauft niemand, kannst du den Preis vielleicht ein bisschen senken – oder auch mit anderen Nutzern verhandeln.

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Worauf muss ich beim Verkauf von Silberbesteck achten?

Mach dir eine erste Vorstellung vom Wert. Dazu kannst du die Tipps nutzen, die wir in diesem Artikel vorgestellt haben. Überprüfe das Tafelsilber: Sieh nach, ob es vollständig ist und informiere dich bei besonderen Stücken bei Spezialisten über den eventuellen Sammlerwert. Vergleiche verschiedene Angebote, bis du mit dem Preis, den du erzielst, zufrieden bist.

Fazit

Altes Silberbesteck verkaufen, das kann sich lohnen. Wenn du den Wert richtig ermittelst, findest du bald viele potenzielle Käufer für deine ungenutzte Ware. Und vielleicht möchtest du dann gleich deinen ganzen Geschirrschrank aktualisieren. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Vintage-Geschirrset? Wir verraten dir, wo du schönes altes Geschirr ergatterst.