T-Shirt-Upcycling: Was kann ich mit alter Kleidung tun?

30.08.2022 | von Bianka and Imke

Ratgeber

Inhaltsverzeichnis

  1. 1Upcycling: Was kann ich mit alter Kleidung machen?
  2. 2Gilt Klamotten-Verkauf als Upcycling?
  3. 3Upcycling von T-Shirts: Was kann ich mit ihnen machen?
  4. 4Was kann ich aus alten T-Shirts machen?
  5. 5Wo und wie kann ich Produkte aus T-Shirt-Upcycling verkaufen?
  6. 6Fazit

Die Idee, alte T-Shirts wiederzuverwenden, ist nicht neu. Doch DIY-Trends wie T-Shirt-Batik feiern ab sofort ihr Comeback unter einem neuen Namen. Upcycling ist der neue Kult rund um die Zero Waste- und Minimalismus-Bewegung. Der Kerngedanke dahinter ist, alte oder kaputte Gegenstände wieder aufzuwerten, statt wegzuschmeißen. Dabei dürfen auch komplett neue Objekte entstehen. Klassische T-Shirts eignen sich ganz hervorragend für deinen Einstieg in die Upcycling-Welt. In diesem Artikel findest du tolle Inspirationen für deinen Start. Aber lass uns zunächst den Begriff Upcycling genauer unter die Lupe nehmen.

Was ist Upcycling?

Der Begriff „Upcycling“ setzt sich aus den englischen Wörtern „up“ (= nach oben) und „recycling“ (= Wiederverwertung) zusammen. Scheinbar wertlose oder sogar als Müll eingestufte Stoffe werden zu neuen Produkten wiederverwertet und erhalten somit ein zweites Leben.

Upcycling: Was kann ich mit alter Kleidung machen?

Jeder hat ein paar alte Kleidungsstücke, die als Schrankhüter ihr Dasein fristen oder einfach nicht mehr so schön sind. Spätestens, wenn die neuen Teile nicht mehr in den Kleiderschrank passen, wird es Zeit, auszumisten. Aber vielleicht bist du ja auch ein Anhänger der Minimalismus-Bewegung und möchtest deine Kleidung auf das Notwendigste reduzieren – zum Beispiel in Form einer sogenannten Capsule Wardrobe.

Aber was tun mit den aussortierten Sachen? Wegwerfen sollte definitiv immer die letzte Option sein, denn auch für abgetragene Kleidung findet sich noch ein Verwendungszweck. Mit ein wenig Fantasie ist (fast) alles möglich.

Noch gut erhaltene, einwandfreie Kleidung kannst du super verkaufen oder als Kleiderspende abgeben. Große Klamottenberge wirst du zu Schnäppchenpreisen am schnellsten auf dem Flohmarkt los – vorausgesetzt, du nimmst dir die Zeit, einen deiner Sonntage zu opfern. Markenkleidung verkaufst du am besten online, zum Beispiel bei Kleinanzeigen. Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du noch einen guten Preis erzielst.

Ausgewaschene, zerrissene oder kaputte Kleidung lässt sich hingegen nicht einfach so weiterverkaufen. Hier kommt das Thema Upcycling ins Spiel. Du kannst entweder neue Kleidungsstücke aus den alten Teilen kreieren (Upcycling-Fashion) oder komplett neue Gegenstände aus deiner aussortierten Kleidung herstellen.

Gilt Klamotten-Verkauf als Upcycling?

Der reine Weiterverkauf gebrauchter Kleidung gilt grundsätzlich als Privatverkauf. Du kannst also jedes Jahr so viele gebrauchte Kleidungsstücke, wie du willst, ohne dass du etwas beachten musst.

Beim Upcycling sieht das Ganze anders aus. Schon kleine Änderungen an der Kleidung, wie beispielsweise das Anbringen von Accessoires oder das Kürzen der Ärmel, reichen aus und die Teile gelten rechtlich als Neuware. Und für den Verkauf selbstgemachter Upcycling-Kleidung gibt es bestimmte Regeln. Welche das sind und was es sonst noch beim Verkauf von Upcycling-Mode zu beachten gibt, erfährst du am Ende dieses Artikels.

An dieser Stelle haben wir noch einen Bonus-Tipp für dich: Beides, sowohl deine gebrauchte Kleidung als auch Upcycling-Fashion-Teile, kannst du super bei Kleinanzeigen verkaufen, indem du in deiner Anzeige die Versandoption auswählst. Dann können Käufer und Käuferinnen aus ganz Deutschland deine Kleidungsstücke kaufen. Diese erhöhte Reichweite bedeutet auch, dass du sehr wahrscheinlich mehr Anfragen bekommst und deinen Wunsch-Verkaufspreis erzielst. Besser, als einen ganzen Tag auf dem Flohmarkt zu stehen, oder?

Upcycling von T-Shirts: Was kann ich mit ihnen machen?

Aber zurück zu unseren T-Shirts. Aus ihnen lassen sich viele kreative Upcycling-Ideen umsetzen, die auch für Upcycling-Anfänger geeignet sind. Lies weiter und lass dich inspirieren …

Was kann ich aus alten T-Shirts machen?

Bevor du zur Schere greifst und deine ausrangierten T-Shirts zerlegst, solltest du dir Zeit für einen kurzen Check nehmen. Je nachdem, welche Beschaffenheit du vor dir hast, eignet sich das T-Shirt mehr oder weniger für dein gewünschtes Upcycling-Produkt. Folgende Faktoren spielen dabei eine Rolle:

  • Aus welchem Stoff besteht das T-Shirt – Baumwolle, Jersey, Elasthan?
  • Welchen Schnitt hat das T-Shirt – kurz oder lang, weit oder schmal?
  • Handelt es sich um ein unifarbenes oder buntes T-Shirt?
  • Sind Applikationen, Markenzeichen oder Slogans vorhanden, die gegebenenfalls entfernt werden müssen?

Alles geprüft? Dann kannst du damit beginnen, das T-Shirt vorsichtig mit einer Stoffschere auseinanderzuschneiden. Orientiere dich dabei an den Nähten, sodass du am Ende einen flachen Stoff für die Weiterverarbeitung hast. Eventuell kannst du die Nähte auch mit Hilfe eines Nahttrenners öffnen.

Dir fehlen noch Ideen für dein T-Shirt-Upcycling? Hier ein paar Inspirationen, inklusive Anleitung …

Selbstgemachtes Geschenkband

Geschenkverpackungen sind ja ohnehin oft mit unnötiger Müllerzeugung verbunden. Da ist ein wiederverwertetes und wiederverwendbares DIY-Recycling-Geschenkband aus alten T-Shirts die ideale Lösung, um zumindest ein wenig das Gewissen zu erleichtern. Und die Herstellung des T-Shirt-Upcycling-Geschenkbands ist super simpel.

So wird’s gemacht:

Für diese Idee eignen sich vor allem bunte T-Shirts. Je nach gewünschter Länge, schneidest du aus deinem auseinandergeschnittenen, alten T-Shirt etwa 2 bis 3 Zentimeter dicke Streifen ab. Sobald du diese mit den Händen leicht auseinanderziehst, rollen sie sich von alleine in sich zusammen – und schon hast du ein dekoratives Geschenkband.

Aufbewahrungskörbchen aus selbstgemachtem T-Shirt-Garn

Ordnungshelfer musst du nicht kaufen. Du kannst sie dir ganz einfach aus alter Kleidung herstellen. In unseren Artikeln zu Jeans-Upcycling, Pullover-Upcycling und Hemd-Upcycling haben wir bereits ein paar einfache Möglichkeiten für selbstgemachte Utensilien vorgestellt. Diese Flechtvariante aus alten T-Shirts ist für fortgeschrittene Upcycler mit Häkel-Erfahrung.

So wird’s gemacht:

Für das T-Shirt-Garn zunächst das T-Shirt unterhalb der Achseln abschneiden. Das entstandene Rechteck anschließend in jeweils 2 cm dicken Streifen, in einer zusammenhängenden Spirale, zuschneiden. Am Anfang und am Ende bis zur Kante schneiden und zum Schluss das T-Shirt-Garn zu einem Knäuel aufwickeln. Für das Körbchen benötigst du etwa 45 cm T-Shirt-Garn und eine dicke Häkelnadel (Größe 8 bis 10). Zuerst 6 Luftmaschen häkeln, dann in die erste Masche einstechen und eine Kettmasche häkeln. Dadurch entsteht ein Luftmaschenkreis. Nun in jede der sechs Luftmaschen zwei feste Maschen häkeln, sodass insgesamt 12 Maschen entstehen. In der nächsten Runde wie im ersten Gang vorgehen, aber nur in jede dritte Luftmasche zwei Maschen häkeln, sodass insgesamt 24 Maschen entstehen. Bis zur gewünschten Breite fortfahren und in jeder Runde jeweils 6 Maschen mehr häkeln als in der vorherigen. Für die Seitenwände nur noch einmal in jede Masche häkeln. Dann vergrößert sich der Kreisdurchmesser nicht weiter und die Seiten biegen sich automatisch nach oben. Optional kannst du am Ende zusätzlich noch ein paar Henkel häkeln.

Selbstgemachte Duftkissen aus Baumwoll-T-Shirts

Baumwoll- oder Leinen-T-Shirts eignen sich ideal zur Herstellung von Duftkissen. Gefüllt mit Lavendel halten sie die Motten aus deinem aufgeräumten Kleiderschrank fern und die Herstellung geht ruckzuck.

So wird’s gemacht:

Für ein 24 x 24 cm großes Kissen benötigst du zwei Stoffstücke à 26 x 26 cm und ein paar getrocknete Kräuter (z. B. Lavendel). Beide Stoffstücke rechts auf rechts aufeinanderlegen, mit Stecknadeln fixieren und ringsherum, mit etwa einem Zentimeter Nahtzugabe, an drei Seiten zusammennähen. Nun die Kissenhülle wenden und mit den getrockneten Kräutern befüllen. Die oberen Kanten umklappen, kurz überbügeln und mit einem Matratzenstich zusammennähen. Schon ist das Lavendelkissen fertig.

Aufgepeppte Upcycling-T-Shirts

T-Shirts, die noch gut erhalten, aber einfach langweilig sind, kannst du auch ohne Nähen easy aufpeppen. Damit werden deine selbstgemachten Upcycling-T-Shirts zum modischen Hingucker.

So wird’s gemacht:

Für das Aufpeppen von T-Shirts eignen sich am besten weiße oder unifarbene T-Shirts. Verwenden kannst du dazu zum Beispiel Textilfarbe, Bügelbilder, Perlen, Pailletten, Bänder, Knöpfe oder Aufnäher. Auch kreative Stickereien sind sehr gut geeignet, um langweilige T-Shirts aufzuwerten. Durch kunstvolle Schnitte und Knoten entstehen aus einfachen T-Shirts edle Designer-Teile. Tob dich einfach aus!

Wo und wie kann ich Produkte aus T-Shirt-Upcycling verkaufen?

Du bist zur T-Shirt-Upcycling-Designerin bzw. zum Designer aufgestiegen und möchtest deine selbstgemachte Upcycling-Fashion nun verkaufen? Dann hier noch ein paar wichtige Hinweise für dich …

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei Upcycling-Produkten rechtlich gesehen um Neuware. Wenn du diese nun verkaufen möchtest, gelten für dich also die Regeln für den Verkauf von Neuware. Im Grunde handelt es sich dabei sogar um einen gewerblichen Verkauf, wenn du deine Upcycling-T-Shirts regelmäßig anbietest. Mehr Informationen dazu, was du beim Verkauf von Selbstgemachtem beachten musst und unter welchen Voraussetzungen du ein Gewerbe anmelden musst, findest du in unserem Artikel über den Verkauf von Selbstgemachtem.

Aber was gilt nun speziell für Upcycling-Produkte aus alten T-Shirts? Da es sich um textile Gegenstände handelt, bist du laut Textilkennzeichnungsgesetz dazu verpflichtet, Hinweise zum textilen Rohstoff gut lesbar auf deinen Upcycling-Teilen anzubringen. Am besten notierst du dir bei deinem Material-Check direkt die Angaben des T-Shirts, aus dem du deine Upcycling-Produkte herstellst.

Außerdem ist das Markenrecht zu beachten. Sobald bestimmte Markenmuster, Slogans oder Logos auf deinen Upcycling-Kreationen sichtbar sind, droht schlimmstenfalls eine Strafanzeige, die dir teuer zu stehen kommen kann. Das Markenrecht gibt vor, dass Marken oder geschäftliche Bezeichnungen nicht ohne Zustimmung der Markeninhaber verwendet werden dürfen, mit Ausnahme von Paragraf 24. Dieser Paragraf bezieht sich auf den Weiterverkauf von Markenartikeln, die du selbst käuflich erworben hast. Diese darfst du also ohne Einschränkungen weiterverkaufen, sofern sich der Zustand der Markenartikel nicht verändert. Das ist bei Upcycling-Artikeln natürlich nicht der Fall. Gehe daher bei Markenkleidung lieber auf Nummer sicher und verkaufe sie unverändert weiter.

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Fazit

Kaum ein Kleidungsstück ist so gut für Upcycling geeignet wir das gute alte T-Shirt. Mit ein wenig Fantasie lässt sich fast alles daraus herstellen. Kein Wunder, dass sich schnell ein großer Berg selbstgemachter T-Shirt-Upcycling-Produkte ansammelt. Wenn du diese verkaufen möchtest, solltest du dich jedoch mit der Rechtslage vertraut machen. Wichtig dabei sind insbesondere das Textilkennzeichnungsgesetz sowie das Markenrecht. Gegebenenfalls ist für den Verkauf deiner Upcycling-Fashion sogar eine Gewerbeanmeldung erforderlich. Für den Verkauf von selbstgemachter Upcycling-Kleidung eignen sich vor allem Online-Plattformen wie Kleinanzeigen. Mit Hilfe der Versandoption kannst du deine Designerstücke einer breiten Käuferschaft anbieten und damit nebenbei ein nettes Sümmchen verdienen.

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