Dresscodes im Überblick: ob Hochzeit, Business oder Oper:

Es gibt Anlässe im Alltag und im Leben, die ganz bestimmte Kleidervorschriften haben. Was du beim Familienausflug am Wochenende trägst, muss sich nicht unbedingt für den wichtigen Geschäftstermin mit Kunden eignen. Und deine Garderobe für die nächste Hochzeit ist für den Büroalltag wohl auch nicht angebracht. Erfahre in unserem Beitrag, welche Dresscodes es gibt, wie sie sich unterscheiden und was in anderen Situationen zu tragen ist.

Welche Dresscodes gibt es im Alltag?

Im Alltag gibt es fünf bis sechs verschiedene Dresscodes, wobei nicht alle gleich häufig angewendet werden. Casual, Business-Casual und Smart-Casual kommen im alltäglichen Leben häufiger vor, während der klassische Anzug oder das Kostüm für Geschäftstermine und Black-Tie-Veranstaltungen eher seltener vorkommen.

Casual

Das englische Wort „casual“ bedeutet so viel wie „zwanglos“. Konkret ist damit Freizeitkleidung gemeint. Freizeit bedeutet bei diesem Dresscode jedoch nicht die Jogginghose mit T-Shirt: Mann sollte zum Hemd oder Polohemd und einer Jeans greifen, während Frau ein eleganteres T-Shirt oder eine Bluse mit einer Jeans oder einem Rock kombinieren kann. Auch Kleider sind durchaus akzeptabel.

Business-Casual

Business-Casual ist für den Arbeitsalltag gemacht, wenn ungezwungene Termine und Geschäftsessen anstehen oder du dich auf Geschäftsreise befindest. Bei Damen sieht man gerne einen Hosenanzug oder ein Kostüm, bei Herren tut es der klassische Anzug mit einem einfarbigen Hemd und Krawatte. Mehr erfährst du in unserem Beitrag zu diesem Thema.

Smart-Casual

Smart-Casual ist etwas legerer als Business-Casual und zugleich etwas gehobener als Casual. Hier verbinden sich sportliche Akzente mit schlichter Eleganz: eine Kombination, die recht viel Freiraum gibt. Es dürfen gerne Stoff- oder Chinohosen mit einem Sakko kombiniert werden und es kann im Winter auch mal der Rollkragenpulli unter dem Jakett sein.

Dresscode Geschäftstermine

Bei der Business Attire kommst du als Mann um den Anzug nicht herum. Dazu gehören ein einfarbiges Hemd und eine farblich abgestimmte Krawatte. Die Socken sollten selbst im Sitzen keinen Blick auf die Beine gewähren und das Sakko solltest du nur ausziehen, wenn es wirklich zu heiß ist. Von Frauen werden mit Hosenanzug, Kostüm oder knielangem Kleid ähnliche Standards erwartet. Wichtig ist, dass du nicht zu viel Haut zeigst. Außerdem solltest du auf dezenten Schmuck setzen.

Cocktail

Dieser Dresscode gilt exklusiv für Frauen. Hier kannst du auf das Abendkleid verzichten, aber dein Outfit sollte dennoch elegant sein. Vielleicht hast du es auch schon erahnt: Das Cocktailkleid ist eine gute Wahl für diese Kleiderordnung, es darf aber auch gerne ein Jumpsuit sein. Auffälliger Schmuck ist in gewissem Maße gestattet.

Black Tie/White Tie

Bei diesen beiden formellen Dresscodes musst du dich so richtig herausputzen. Bei Black-Tie-Events ist ein schwarzer Smoking mit Weste, weißem Smokinghemd und schwarzer Fliege angesagt. Damen greifen zum Abendkleid. Wenn White Tie auf dem Programm steht, wird es mit einem Frack, dem passenden Hemd und einer weißen (selbst zu bindenden) Fliege noch eine Spur eleganter.

Drescode im Gericht

Der erste Eindruck zählt – das gilt nicht nur beim Bewerbungsgespräch, sondern beispielsweise auch vor Gericht. Wenn du zu einer Verhandlung geladen wirst, ist das kein alltägliches Ereignis. Damit du im Gerichtssaal ein professionelles Erscheinungsbild abgibst, solltest du dich für Business-Casual, Smart-Casual oder Business Attire entscheiden. Damen können ein Geschäftskleid, einen Rock mit Bluse, einen Hosenanzug oder Ähnliches tragen. Von zu auffälligen Accessoires rät man eher ab und auch das Make-up sollte dezent ausfallen, damit nichts zu sehr von deiner Aussage ablenkt. An den Füßen trägst du am besten Pumps, Ballerinas oder Stiefel.

Die meisten Männer ziehen zum Gerichtstermin einen Anzug an. Hier tut es ein Business-Anzug, den du mit einem schlichten Hemd und auch ohne Krawatte tragen kannst. Du fühlst dich im Anzug so gar nicht wohl? Dann greif zur dunklen Stoffhose und einem Hemd. Der Bart und die Frisur sollten gepflegt und deine Schuhe müssen sauber und geputzt sein. Wenn du ordentlich gekleidet vor Gericht erscheinst, drückst du damit aus, dass du die Verhandlung ernst nimmst.

Dresscode für den Golfplatz

Auf dem Golfplatz herrschen schon lange strikte Dresscodes, die zur Golf-Etikette gehören. Auf vielen internationalen Plätzen gilt die Kragenpflicht: Mit Hemd oder Poloshirt liegst du hier richtig. In der Regel trägt man eine lange Hose, obwohl eine kurze Hose, die bis zum Knie reicht, mit Socken auch eine Option sein kann. Schirmmützen dürfen nur mit dem Schirm nach vorne getragen werden und an den Füßen müssen sich Schuhe mit Softspikes oder Noppen befinden. Du solltest auf gepflegte, geputzte Schuhe achten.

Bis vor einigen Jahren durften auf den meisten Golfplätzen keine blauen Jeans getragen werden. Mittlerweile ist das auf einigen Plätzen möglich. Dennoch sollte das Modell deiner Wahl keine Risse und Löcher haben. Auf zu kurze Hosen und Hotpants solltest du am besten komplett verzichten. Es ist an sich zwar nicht unbedingt verboten, aber zu viel Bein wird nicht gerne gesehen. Sneaker und Turnschuhe sind beim Golfen ein absolutes Tabu.

Dresscode für Lehrer

Anders als etwa bei Ärzten, Polizisten oder Flugbegleitern gibt es für Lehrer keine feste Kleiderordnung. Die Zeiten, zu denen Anzug und Kostüm getragen werden musste, sind auch längst vorbei. Deswegen stellt sich für Lehrkräfte jeden Morgen wieder die gleiche Frage: „Was ziehe ich heute an?“ Wichtig ist dabei, dass du Kleidung tragen solltest, in der du dich wohlfühlst und die deinem Stil treu bleibt, denn so kannst du Unsicherheiten überwinden. Auf die total verwaschene und ausgebeulte Jogginghose solltest du jedoch selbstverständlich verzichten.

Da es keinen Dresscode an sich gibt, ist theoretisch alles möglich. Jedoch sollten sich Lehrer immer der kritischen Blicke von Kollegen, Eltern und Schülern bewusst sein. Daher ist gepflegte Kleidung ohne Löcher das Minimum. Ob Stoff- oder Jeanshose bleibt dir überlassen, du kannst zwischen T-Shirt, Pullover und Hemd wählen. Generell sollten Lehrer jedoch nicht zu viel Haut zeigen. Spaghettiträgeroberteil und bauchfreies Top sollten auch im Referendariat Bestandteil der Freizeitgarderobe bleiben.

Sehr bunte Outfits oder solche mit plakativem Print können von den Inhalten des Unterrichts ablenken. Logos und Slogans sollten eher nicht getragen werden, da so eine Botschaft übermittelt wird. Das ist in der Schule als neutralem Ort auch eher weniger angebracht. Extravagante Kleidungsstücke und Modelle, die besser der Vergangenheit angehören würden, bieten Schülern Gesprächsstoff – nicht immer in positiver Weise.

Es ist auch noch zwischen Grund-, weiterführender und Berufsschule zu unterscheiden. Wenn du dich um die Jüngsten kümmerst, darf es eher leger, praktisch und bequem zugehen – schließlich ist hier öfters körperlicher Einsatz und Fleckengefahr angesagt als in der Oberstufe eines Gymnasiums. Für das Referendariat ist unser Tipp: Hier darf es ruhig etwas schicker zugehen. Denn mit einem gepflegten Kleidungsstil signalisierst du Reife und Ernsthaftigkeit.

Kleiderordnung für Festlichkeiten

Bei der Kleiderordnung zu besonderen Anlässen kommt es immer ganz auf den Grund der Veranstaltung an. Oftmals wird dir in der Einladung bereits verraten, welcher Dresscode von dir erwartet wird. Als grobe Regel kannst du dir aber merken: je feierlicher das Event, desto feiner die Kleidung. Ein runder Geburtstag in großer Runde fragt eher nach einem edleren Look als eine kleine Feier zur bestandenen Abschlussprüfung im Garten.

Die hohen Schuhe sollen es für dich als Frau sein? Dann erfahre hier mehr über die verschiedenen Absatzarten.

Dresscodes für Hochzeitsgäste

Wenn du nicht gerade Braut oder Bräutigam auf der Hochzeit bist oder zu den Brautjungfern und Brautführern gehörst, hast du meistens etwas Spielraum. Viele Brautpaare geben auf der Einladung bereits an, was sie von ihren Gästen in Sachen Kleidung erwarten. Es kann von ganz legerer Kleidung bis hin zur Abendrobe reichen. Wenn du in Begleitung erscheinst, dann sollte das Level der Eleganz an dein „plus 1“ angepasst werden.

Wenn kein Dresscode auf der Einladung zu finden ist, dann solltest du auf keinen Fall zu lässig gekleidet auf der Hochzeit auftauchen. Die sichere Wahl ist hier der Griff zum Anzug und zum Kleid. Dabei muss es nicht gleich ein schwarzer Dreiteiler sein, sondern du darfst ruhig auch Farbe bekennen oder dich für einen Anzug mit Muster oder Karos entscheiden.

Während die meisten Gäste Lederschuhe und Schuhe mit Absatz bevorzugen, dürfen es bei einer etwas relaxteren Feier auch mal Sneaker und T-Shirt zum Anzug sein. Wichtig: Als Frau solltest du niemals ein weißes Kleid auswählen, denn das bleibt einzig und allein der Braut vorbehalten. Auch von hellbeigen Jumpsuits und Ähnlichem raten wir dir ab.

Wenn du zu den treuen Begleitern des Bräutigams oder der Braut gehörst, kann es gut sein, dass ihr ein abgestimmtes Outfit tragt. Das kann die gleiche Farbwahl bei den Kleidern der Brautjungfern sein oder einheitliche Anzüge für die Brautführer.

Hochzeiten mit traditionellen Kostümen (z. B. schottische Hochzeiten mit den Männern im Kilt) haben ihre ganz eigenen Regeln für die Garderobe der wichtigsten Personen. Auch gilt es zu beachten, dass Frauen auf Hochzeiten im Ausland womöglich einen Fascinator oder Hut tragen.

Erfahre hier mehr über rahmengenähte Schuhe.

Dresscode für Oper und Theater

Die Karten sind gekauft, der Abend ist gekommen: Es geht ins Theater, Musical oder in die Oper. Gleich stellt sich die Frage, welches Outfit für den Anlass angemessen ist. Da es für die meisten von uns ein besonderes Ereignis ist, bietet es sich an, auch mal die besten Stoffe aus dem Kleiderschrank zu holen.

Die feine Gratwanderung zwischen overdressed und underdressed will gemeistert werden und dabei ist es wichtig zu wissen, dass Theater nicht gleich Musical und nicht gleich Oper ist, wenn es um den Dresscode geht.

Wenn du ins Musical gehst, darf es ruhig etwas legerer zugehen. Um das Erlebnis gebührend zu würdigen und den Darstellern gegenüber etwas Respekt zu gebühren, ist zu casual jedoch nicht zu empfehlen. Jogginganzug, zerrissene Jeans und Co. sollten zu Hause bleiben. Ein eleganter Pullover mit Hemd ist eine gute Wahl für Herren – eine Stoffhose, ein Rock oder ein Kleid sind für Frauen angesagt.

Du möchtest dir einen Anzug zulegen? Dann entdecke unsere Tipps für den Anzugkauf.

Beim Theater hängt es ganz vom Theater und der Vorstellung ab, wie sich die meisten Menschen kleiden, da es keine vorgeschriebene Kleiderordnung gibt. Schaust du dir ein Stück in einem kleinen, unbekannteren Theater an? Dann muss dein Outfit nicht allzu formell sein. Mit Smart-Casual oder Business-Casual fährst du hier in der Regel gut. Ist es eine Laienvorstellung, kann es auch eine Jeans sein. Gehst du jedoch in ein vornehmes, großes Theater, dann darf es ruhig eleganter zugehen.

Wenn der Besuch der Oper ansteht, dann kannst du womöglich viele Besucher in Abendgarderobe sehen. Auch hier spielt der Veranstaltungsort eine große Rolle: Hast du dich für eine Abendvorstellung in der Dresdener Semperoper oder in der Wiener Staatsoper entschieden, dann greife zum Anzug bzw. bodenlangen Kleid. So kannst du dir sicher sein, dass du das unangenehme Gefühl starrender Blicke nicht ertragen musst und du dich in deiner Kleidung wohlfühlst.

Wie wichtig sind Dresscodes heute noch?

Zugegeben: Dresscodes gibt es heute im Arbeitsalltag viel weniger als früher. Vorbei sind die Zeiten, in denen man im Büro oder als Lehrkraft immer Anzug und Business-Kostüm tragen musste. Viele Unternehmen und Arbeitgeber erlauben heute eine ungezwungenere Garderobe. Jedoch gibt es auch hier Ausnahmen. Zu wichtigen Geschäftstreffen mit repräsentativem Charakter muss ein gewisser Standard getragen werden.

Besondere Veranstaltungen und Feierlichkeiten erfordern auch heute noch eine festgelegte Kleiderordnung. Oftmals wird auf der Einladung genau gesagt, was von dir als Gast oder Besucher erwartet wird. In diesen Fällen solltest du dich auch strikt an den Dresscode halten und unter keinen Umständen zu leger gekleidet sein. Im Zweifelsfall lohnt es sich, bei den Veranstaltern nachzufragen und etwas Recherche zu betreiben.