So findest du den perfekten Bauplatz: 5 Tipps zum Grundstückskauf

12.03.2020 | von Sebastian Kleber

Ratgeber

Inhaltsverzeichnis

  1. 1Dein Grundstück braucht die richtige Größe
  2. 2Nimm die Lage und das Wohnumfeld unter die Lupe
  3. 3Checke die Beschaffenheit des Grundstücks
  4. 4Überprüfe eventuelle Altlasten des Grundstücks
  5. 5Sichte die Grundbucheinträge und den Bebauungsplan
  6. 6Zusammenfassung

Möchtest du dir den Traum vom Eigenheim erfüllen? Wenn ja, dann hast du zwei Möglichkeiten. Du kannst ein fertiges Haus oder eine fertige Wohnung kaufen, oder du wirst selbst zum Bauherren. Beides hat Vor- und Nachteile. Wenn du selbst baust, hast du den Vorteil, dass du deine eigenen Vorstellungen vom Haus verwirklichen kannst. Bevor du aber den ersten Stein auf den anderen setzt, brauchst du das passende Grundstück. Dieser Punkt ist wichtig, denn nicht das Fundament des Hauses ist die Basis deines Eigenheims, sondern das Grundstück. Ich habe dir fünf Tipps zusammengestellt, wie du das richtige Grundstück auswählst, damit dein Eigenheim später an der richtigen Stelle steht.

1. Dein Grundstück braucht die richtige Größe

Wenn dir ein Grundstück zugeflogen ist, zum Beispiel durch eine Erbschaft oder eine gute Gelegenheit, dann musst du das Haus so planen, dass es zum Grundstück passt. Im Idealfall planst du aber das Haus und suchst dir dann das passende Grundstück. Nun stellt sich die Frage, wie groß das Grundstück sein soll. Möchtest du beim Grundstück sparen und die Fläche maximal ausnutzen, oder willst du einen großzügigen Garten sowie Terrasse, Stellplätze und Garage?

Fakt ist: Jeder Quadratmeter kostet dich Geld, sowohl beim Kauf als auch im Unterhalt. Ein großer Garten klingt verlockend, bringt aber Verpflichtungen mit sich. Ein zu kleines Grundstück verschließt dir Möglichkeiten wie zum Beispiel einen Anbau, Spielfläche oder einen Pool. Überlege dir also genau, wie viele Quadratmeter du für deinen Traum vom Eigenheim brauchst.

Tipp:Miss das Grundstück nach. Klingt verrückt, aber ich habe bei Wohnungen schon die Erfahrung gemacht, dass die Quadratmeterangaben nicht stimmten. Gehe auf Nummer sicher und zahle keinen Quadratmeter mehr, als du bekommst.

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2. Nimm die Lage und das Wohnumfeld unter die Lupe

Erkunde die Nachbarschaft! Dieser Tipp gilt immer, wenn du an einen neuen Ort gehst. Egal ob Mietwohnung oder Haus, eigenes Café oder die Anmietung einer Lagerhalle. Ganz besonders wichtig ist dies aber, wenn du in Eigentum investierst, in dem du auch leben möchtest. Schau dich also um: Gibt es alle Geschäfte des täglichen Bedarfs in angemessener Entfernung? Wie ist die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel und die Autobahn? Ist die Abdeckung von Mobilfunk und Internet für dich ausreichend? Wie weit ist es bis zur nächsten Schule, Kita oder zu einem Spielplatz.

Achte besonders auf Faktoren, die für dich negativ sind. Gibt es Gewerbe in direkter Nähe, das dich stören könnten? Eventuell möchtest du nicht neben einer Waschanlage, einem Fast Food Drive-In oder einer Disco ein Haus bauen. Befindet sich das Grundstück in der Einflugschneise eines Flughafens? Schaue dich genau um. Stehen auf den Nachbargrundstücken Häuser? Dann sprich mit den Nachbarn. Sind die Grundstücke noch Brachland? Erfrage, was dort geplant ist. Finde so viel wie möglich über die Umgebung heraus, um zu sehen, ob du dort bauen möchtest. Schütze dich vorab vor bösen Überraschungen.

3. Checke die Beschaffenheit des Grundstücks

Die Beschaffenheit und der Zustand eines Grundstücks haben einen erheblichen Einfluss auf deine Baukosten. Deshalb musst du dir das Grundstück genau ansehen und Informationen einholen. Ist das Grundstück noch bewachsen, muss zuerst gerodet werden. Das kostet Zeit und Geld. Das Gleiche gilt für bauliche Installationen des Vorbesitzers. Im Idealfall ist das Grundstück bereits für den Bau eines Hauses vorbereitet. Bauland ist nicht gleich Bauland!

Auch den Boden an sich solltest du genau unter die Lupe nehmen. Ist der Boden aus Erde, Schotter oder betoniert? Trägt er die Last des Hauses und wird es eventuell schwierig, einen Keller auszuheben, weil zum Beispiel das Grundwasser zu hoch steht? All diese Punkte haben einen Einfluss auf deine Baukosten und du solltest sie daher prüfen. Außerdem ist wichtig, ob das Grundstück für Bauarbeiten zugänglich ist. In dicht bebauten Gebieten wird es oft knifflig mit der Anlieferung von Baumaterial und dem Stellen eines Krans. Wenn Bäumegefällt und Bauten abgerissen werden müssen, ist das mit bürokratischem und finanziellem Aufwand für dich verbunden.

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4. Überprüfe eventuelle Altlasten des Grundstücks

Gerade an Stadträndern, dem sogenannten Speckgürtel, stehen Grundstücke zum Verkauf, auf denen früher Gewerbe ansässig war. Finde heraus, welcher Art dieses Gewerbe war. Wenn der Boden durch Industrie mit Altöl oder Chemikalien belastet ist, suchst du dir besser einen anderen Bauplatz für dein Eigenheim.

Wurde das Grundstück vorher landwirtschaftlich genutzt, kann der Boden von Düngemitteln, Pestiziden und anderen Hinterlassenschaften belastet sein. In Ballungsgebieten findet sich auch heute noch auf manchem Grundstück Munition oder gar Fliegerbomben aus dem zweiten Weltkrieg. Diese Risiken sind für dich vorher kaum zu kalkulieren. Eine Bodensanierung kostet bares Geld und wird deinen Baustart und deinen Einzugstermin verzögern.

Lasse im Zweifel ein Bodengutachten erstellen. Über die Kosten dafür kannst du mit dem Verkäufer verhandeln. Diese Investition kann dich aber vor großem Schaden bewahren. Kaufe kein Grundstück, bei dem du dir nicht absolut sicher sein kannst, dass alles in Ordnung damit ist: egal, wie günstig es sein mag!

5. Sichte die Grundbucheinträge und den Bebauungsplan

Im Idealfall hat der Verkäufer eine Mappe mit Dokumenten für dich angefertigt. Falls nicht, solltest du dich selbst darum kümmern. Du musst Grundbucheinträge und Bebauungsplan einsehen. Bevor du deine Unterschrift setzt, stellen sich nämlich zwei wichtigsten Fragen zu dem Grundstück:

1. Gehört dem Verkäufer das Grundstück überhaupt und gibt es noch Verbindlichkeiten?

2. Darf auf dem Grundstück laut Bebauungsplan (ein Wohnhaus) gebaut werden?

Das mag für dich jetzt seltsam klingen, aber für einige Menschen ist der Traum vom Eigenheim durch genau diese beiden Punkte nachträglich geplatzt. Es wurde Geld für Grundstücke bezahlt, die dem “Verkäufer” nicht gehörten, oder es wurden welche gekauft, auf denen kein Eigenheim gebaut werden durfte. Diesen potentiellen “Fehler meines Lebens” kannst du mit etwas Zeit und Mühe vermeiden. Sichte die Grundbucheinträge und den Bebauungsplan und schaue, ob alles mit deinen Interessen konform geht. Den Grundbucheintrag kannst du beim zuständigen Grundbuchamt einsehen. Dazu musst du jedoch einen Antrag stellen und ein berechtigtes Interesse daran nachweisen, da das Grundbuch vertrauliche Informationen über den Eigentümer enthält. Den Bebauungsplan für dein Grundstück kannst du bei der zuständigen Gemeinde einsehen.

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Zusammenfassung

Du hast im Artikel gesehen, dass es Vorteile hat, dein Eigenheim selbst zu bauen. Du kannst das Haus bei der Planung mitgestalten und den Bau überwachen. Bevor dieser jedoch beginnt, brauchst du ein geeignetes und passendes Grundstück für dein Eigenheim. Dieses sollte eine für das Haus und deine Bedürfnisse entsprechende Größe haben. Zu klein ist nie gut, zu groß bringt höhere Kosten und Aufwand mit sich als nötig. Die Lage muss ebenfalls deinen Bedürfnissen des täglichen Lebens entsprechen. Hier solltest du besonders auf Dinge in naher Umgebung achten, die dir nicht gefallen könnten, wie zum Beispiel anliegendes Gewerbe oder Bahnhöfe.

Das Grundstück muss von der Beschaffenheit für den Bau bereit und geeignet sein. Außerdem musst du den Grundbucheintrag und den Bebauungsplan auf eventuelle Hindernisse für dein Vorhaben überprüfen. Das waren meine 5 Tipps für dich auf der Suche nach dem perfekten Grundstück für dein Eigenheim. Hast du schon angefangen, dich nach einem Grundstück umzuschauen? Falls du ein Haus am Stadtrand kaufen willst, findest du hier nützliche Tipps.

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