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Das sind die drei besten gebrauchten Kamera-Marken
10.06.2020 | von Florian Roser
Fotografie wurde in den letzten Jahren immer einfacher, erschwinglicher und damit massentauglicher. Ich als hauptberuflicher Fotograf weiß, wovon ich da spreche – und das meine ich durchweg positiv! Dabei befinden sich sogar moderne Smartphones locker auf dem Niveau der Digitalkameras, die vor zehn Jahren hergestellt wurden, zumindest auf dem Datenblatt.
Doch machen wir uns nichts vor: In Sachen Tiefe, Qualität und auch Bildbearbeitung spielenrichtige Kameras mit ordentlichen Objektiven einfach doch in einer anderen Liga. Ein Handyfoto ist in Ordnung, wenn man spontan im Alltag etwas festhalten möchte – aber für Reisen oder besondere Events würde ich euch immer den Griff zur Kamera empfehlen. Was ihr beachten müsst, wenn ihr euch eine Kamera gebraucht kaufen wollt und welche Marken besonders empfehlenswert sind, zeige ich euch in diesem Artikel.
Grundsätzlich besteht das Setup, mit dem wir Fotos schießen, aus einer Kamera (Body) und einem Objektiv. Dabei wird zwischen Modellen mit Wechselobjektiven und Modellen mit festen Objektiven unterschieden. Bei den Objektiven gibt es Zoom-Objektive, die die Auswahl verschiedener Bildausschnitte ohne einen Objektivwechsel ermöglichen, und Festbrennweiten, die ohne Zoom-Möglichkeit, dafür aber mit Lichtstärke und Abbildungsqualität überzeugen.
Und damit kommen wir auch schon zum wichtigsten Kriterium für den Kauf einer Kamera bzw. eines Objektives: Macht euch Gedanken darüber, wovon ihr tatsächlich regelmäßig Fotos machen möchtet und wofür und wie oft ihr die Kamera allgemein braucht.
Daraus könnt ihr zunächst Erkenntnisse in Sachen Größe und Gewicht ziehen. Die größte Profi-Kamera ist fehl am Platze, wenn ihr einfach nur etwas dabei haben möchtet, um spontan Fotos zu machen. Dafür eignet sich dann eine kleine Kompaktkamera deutlich besser – diese kommt aber bei einer Safari in Namibia deutlich an ihre Grenzen.
Und damit kommen wir auch zur Objektiv-Auswahl: Die meisten Zoom-Objektive (beispielweise die klassischen 18-55 Kit-Objektive) bieten für den Alltag eine ganz gute Bandbreite an Möglichkeiten an, sind aber in Hinblick auf das optische Ergebnis weniger spannend. Prinzipiell gibt es hier meiner Meinung nach – ob nun bei Zoom-Objektiven oder Festbrennweiten – grob drei verschiedene Kategorien:
Weitwinkel-Objektive (bis ca. 35mm): Weitwinkel-Objektive sind am vielseitigsten und decken das größte Sichtfeld ab. Damit eignen sie sich gut für Architektur, Städte und Landschaften, funktionieren ab 24mm aber auch problemlos, wenn ihr Menschen portraitieren wollt.
Portrait-Objektive (35-135mm): Die Diskussion um die beste Portrait-Brennweite ist so alt wie das Fotografieren selbst, dürfte aber bei etwa 85mm liegen.Ist das Objektiv zu weitwinklig, riskiert man Verzerrungen und breite Gesichter, ist es zu telig, braucht man einfach unverhältnismäßig viel Abstand zum Objekt. Umso größer die Brennweite, umso weniger bekommt man aufs Bild, auch im Hintergrund des Objektes.
Tele-Objektive (ab ca. 135mm): Tele-Objektive finden vor allem in der Sport- und der Tierfotografie Anwendung, sind aufgrund ihrer Größe, des hohen Gewichts und des sehr begrenzten Bildausschnittes aber eher für Profi- als für Hobbyfotografen interessant.
Meiner Meinung nach gibt es hier zwei sinnvolle Ansätze: Entweder beginnt man mit einem Standard-Zoom (18-55mm, 16-35mm, oder 24-70mm) und findet so heraus, was man eigentlich am meisten braucht. Hierfür kann man in vielen Bildbearbeitungsprogrammen die Fotos nach Brennweiten ordnen und bekommt dann schnell einen Überblick. Viele Kamera-Bodys sind im Kit mit Zoom-Objektiven erhältlich.
Die zweite Option ist eine klassische Festbrennweite wie beispielsweise 35mm, mit der man von Anfang an viel über Fotografie und Bildkomposition lernt, da man sich als Fotograf mehr bewegen muss, dafür aber mit (meist) spannenderen Bildern belohnt wird. Hierfür eignet sich meine persönliche Lieblings-Systemkamera, die Fuji X100F mit fest verbautem 28mm Objektiv.
Die Wahl der Kamera ist immer subjektiv. Bei mir war es eine Canon, weil ich vor Jahren im Fotoladen verschiedene Modelle in die Hand genommen habe und mich mit der Canon direkt am wohlsten gefühlt habe. Es gibt aber von vielen Herstellern tolle Kameras und für die meisten Nutzer dürften die feinen technischen Unterschiede kaum eine Rolle spielen.
Wichtig ist beim Kauf einer gebrauchten Kamera natürlich der Zustand, sowohl am Gehäuse von außen als auch von innen. Mit entsprechender Software lässt sich der Shutter-Count der Kamera auslesen:Umso mehr Fotos gemacht wurden, umso stärker die Abnutzung. Macht zudem unbedingt ein paar Testfotos, um euch von der Funktionalität zu überzeugen und um zu checken, ob es eventuelle Flecken/Verschmutzungen auf dem Sensor gibt. Dazu braucht ihr gar kein spannendes Bildmotiv, sondern einfach eine saubere Fläche (oder den Himmel).
Canon ist nach wie vor der Platzhirsch auf dem Kameramarkt.Das spiegelt sich auch in der Menge der Angebote wider. Von der kleinen Taschenknipse bis zu den verlässlichen Arbeitstieren, mit denen beispielsweise bei der Olympiade die Fotos geschossen werden, hat Canon für jeden Zweck etwas im Angebot. Das wissen auch Fotografen und Filmemacher zu schätzen – so wie YouTube-Star Peter McKinnon, der auf Canon schwört.
Dabei überzeugt Canon neben der Bandbreite an Kameras auch mit einer enormen Auswahl an Objektiven für nahezu jeden Zweck. Meine Empfehlung: Die Canon EOS 6D als Vollformat-Spiegelreflexkamera zum wirklich guten Deal, mit der ihr Profi-Fotos unter so ziemlich allen Bedingungen machen könnt!
Sony kam, sah und siegte. Bis vor einigen Jahren spielte man im Kamera-Sektor maximal eine Nebenrolle, doch mit einer frühen Produktoffensive an spiegellosen Kameras eroberte Sony den Markt in Rekordgeschwindigkeit. Bekanntheit erlangte der Hersteller aus Japan vor allem durch unzählige Instagram-Fotografen wie Oskar Bakke, bei denen Sonys Vielseitigkeit sofort sichtbar wird.
Die Vorteile liegen in einer sehr guten Dynamic Range, der kompakten Bauweise sowie der Kombination aus herausragenden Foto- und Video-Funktionen. Das gilt von der kleinen Point & Shoot Kamera RX100 bis hin zum Pixelmonster Alpha 7R.
Seit es auch die großartigen Objektive der Art-Serie von Sigma mit Sonys E-Mount gibt, ist auch die Auswahl an Objektivenohne komplizierte Adapter deutlich größer geworden. Einziges Manko vieler Sonys: die relativ kurze Akkulaufzeit.
Bevor Sony den Markt aufmischte, trafen die meisten Kamera-Käufer ihre Entscheidung zwischen Nikon und Canon. Dabei waren es vor allem viele Fashion-Fotografen, die sich mit den Farben und den technischen Details einer Nikon-Kamera am wohlsten fühlten, beispielsweise Modefotografie-Legende Bill Cunningham. Mit der Z-Serie macht Nikon den Schritt in die spiegellose Zukunft und auch unterhalb der Profi-Kameras ist durchaus für jeden Nutzer etwas dabei.
Die Fotografie begeistert mehr Menschen denn je und das aus gutem Grund: Schöne visuelle Erinnerungen sind einfach etwas Besonderes, ob nun für den Instagram-Kanal oder das Familienalbum. Dabei ist das Angebot an Kameras und Bearbeitungssoftware immens und bietet für jeden das richtige Produkt.
Und falls ihr noch ein Notebook zum Bearbeiten der Fotos sucht, findet ihr hierdie entsprechende Beratung.